Ein heikles Anglerthema
Das Thema Catch & Release spaltet die Anglerszene. Während es in vielen Ländern erlaubt oder gefördert wird, gilt es in Deutschland als verpönt. Fischereiverbände behaupten, Fische müssten zwingend getötet und verwertet werden – eine klare Rechtsgrundlage dafür fehlt.
Widersprüchlich ist auch, dass Schonzeiten und Schonmaße gesetzlich vorschreiben, Fische zurückzusetzen. Gleichzeitig werden Angler bei Neozoen zur Tötung verpflichtet, selbst wenn eine Verwertung gar nicht möglich ist.
Die eigentliche Bedrohung der Fischbestände liegt aber woanders: In den letzten 30 Jahren gingen rund 80 % der Bestände durch menschliche Eingriffe, industrielle Nutzung und Wasserkraft verloren. Dies tötet weitaus mehr Fische als alle Angler zusammen.
Gerade deshalb sollte es erlaubt sein, gesunde Fische, die zur Arterhaltung beitragen können, wieder ins Wasser zu setzen – statt sie pauschal zu töten.